Meine Fresse!
Geschichten, die ich wirklich erlebt habe. Ehrlich.
Herbert Knebel
*Boh glaubse, die Tage war meine Geduld wieder bis zum Platzen gespannt … *Gäbe es nicht Herbert Knebel, wer hätte je von Altenessen gehört, dem Essener Stadtteil mitten im Revier. Hier lebt der Mann, ein echter Kohlenpott-Ureinwohner, mit seiner besseren Hälfte Guste und beobachtet, wie die moderne Zeit an seiner Türe rüttelt: Überall Baustellenlärm, und wo früher Eisenwaren Stachowiak war, steht plötzlich ein Bodybuilding-Center, beim Sonntagsspaziergang am Baldeneysee wird man von Inline-Skatern überrollt, die Enkel sprechen nur noch Englisch und die Bäckersfrau ist tätowiert oder gepierct. Ganz zu schweigen von der Lebensgefahr im Spaßbad und den Graffitis an allen Häuserwänden. Da lohnt es, sich ab und zu an die alten Zeiten zu klammern: den Schalker Kreisel, die Grillfeier im Schrebergarten bei Oppa Zervon oder die Schmalztolle von Elvis Presley. In seinem hinreißenden Ruhrpott-Deutsch philosophiert der Frührentner Herbert Knebel über alles, was ihm vor die Brille kommt: die Menschenschlange am Postschalter, Golf-Übertragungen im Fernsehen, die Lottozahlen, den TÜV und die Politessen. Der Leser ist bestens unterhalten, lacht, schmunzelt und sieht die Welt neu – durch die Augen dieses originellen Alltagsschwadroneurs, den er auch von der Bühne, aus dem Radio und vom Fernsehen kennt.