Metaphysisches Fragen
Colloquium über die Grundform des Philosophierens
Martin Bauer, Walter Biemel, Edmund Braun, Daniel O Dahlstrom, Jürgen Ebach, Paulus Engelhardt, Thomas Gil, Christa Hackenesch, Heinrich Hüni, Klaus Jacobi, Gonsalv K. Mainberger, Klaus Sachs-Hombach, Hans-Martin Schönherr-Mann, Harald Seubert, Claudius Strube, Michael Weingarten, Theo Woike
Gegenwärtig kann sich die Philosophie ihrer Sache nicht mehr sicher sein. Eine wesentliche Entwicklung der Neuzeit ist die Entstehung eines universalen und dualen Wissenschaftssystems, in dem sich Natur- und Geisteswissenschaften den gesamten Erkenntnisstoff aufteilen. So scheint einerseits keine Notwendigkeit mehr zu bestehen, am Begriff der Metaphysik festzuhalten. Andererseits nimmt angesichts der immer drastischer werdenden Komplexitäten der Wirklichkeit die Tendenz zu, fächerdurchgreifende Fragen zu entwickeln, statt fächerübergreifende. Diese Art des philosophischen Fragens, das eher den in den Kontingenzen sich verhüllenden Zusammenhängen nachspürt, als eindeutigen wissenschaftlichen Einteilungen zu folgen, wäre wieder metaphysisch zu nennen. Die Beiträge dieses Sammelbandes plädieren dafür, den Begriff der Metaphysik eher von seiner Fragetendenz her zu verstehen, als ihn zirkulär von solchen Themen her zu bestimmen, denen von vornherein die Auszeichnung einer Ganzheitlichkeit zugedacht worden ist.