Methodik zur Prozesssynchronisierung in der Auftragsabwicklung des industriellen Werkzeugbaus von Rittstieg,  Moritz

Methodik zur Prozesssynchronisierung in der Auftragsabwicklung des industriellen Werkzeugbaus

Die Branche Werkzeugbau in Deutschland befindet sich in einer Phase intensiven Wandels. Neue Marktteilnehmer aus sogenannten Low-Cost-Countries sowie eine massive Kapazitätsausweitung führen in globalen Werkzeugmärkten dazu, dass sich der Wettbewerbsdruck auf Werkzeugbauunternehmen kontinuierlich verstärkt. Der Werkzeugbau an Hochlohnstandorten sieht sich aufgefordert, eine Antwort auf die veränderten Wettbewerbsbedingungen zu finden, um selbst erneut Wettbewerbsdruck ausüben zu können. Der Schlüssel, um dem Kunden zukünftig ein überlegenes Angebot zu bieten, liegt in der Technologiebranche Werkzeugbau in Deutschland in der Leistungsfähigkeit der organisatorischen Prozesse, von der nachweislich ein hohes Differenzierungspotenzial ausgeht. Handlungsleitendes Paradigma im Werkzeugbau ist diesbezüglich die Industrialisierung, die den Wandel von der handwerklichen, werkstattorientierten Werkzeugfertigung zur industriellen Werkzeugherstellung beschreibt. Zentrales Element der Industrialisierung ist die Prozesssynchronisierung, die die zeitliche und inhaltliche Abstimmung der Prozessinhalte der Auftragsabwicklung aufeinander beschreibt. Eine wesentliche Herausforderung der Prozesssynchronisierung im Werkzeugbau besteht in der für die kundenindividuelle Fertigung hochtechnologischer Unikate charakteristischen Varianz des Produktspektrums sowie der Vielfalt der komplexen Fertigungsprozessfolgen. Eine methodische Unterstützung der Prozesssynchronisierung unter Berücksichtigung der besonderen Herausforderungen im Werkzeugbau wird durch die im Rahmen dieser Dissertation erarbeitete Methodik geboten. Die Methodik gliedert sich in eine Basisphase und eine Gestaltungsphase. In der Basisphase werden zunächst die Rahmenbedingungen des anwendenden Werkzeugbaus analysiert und Synchronisierungsvoraussetzungen abgeleitet. Während der anschließenden Gestaltungsphase erfolgt die Prozesssynchronisierung innerhalb eines vierschrittigen Vorgehens – der Modellierung, der Gestaltung eines synchronen Prozessmodells, der Umsetzung einer inhaltlichen und zeitlichen Synchronisierung und der Ausgestaltung eines Umsetzungscontrollings –, dessen Ergebnis eine nachhaltige Umsetzung synchroner Prozesse ist. Die entwickelte Methodik leistet durch die methodische Unterstützung der Prozesssynchronisierung einen Beitrag, die Industrialisierung im Werkzeugbau weiter voranzutreiben.

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