Methodik zur Unterstützung der Nachnutzung von projektspezifischem Simulationswissen am Beispiel der simulationsgestützten Logistikplanung
Jana Stolipin
Um dem Risiko der projektbezogenen Erfahrungs- und Wissensverluste in Unternehmen, die Simulationsprojekte im Rahmen der Logistikplanung durchführen, entgegenzuwirken, wird in dieser Dissertation eine ontologiebasierte Methodik vorgeschlagen. Diese Methodik ermöglicht spezifisches Simulationswissen während eines Projektes zu extrahieren und für die Wiederverwendung in zukünftigen Projekten bereitzustellen. Sie zielt darauf ab, die Projektbeteiligten bei ähnlichen Simulationsaufgaben in einer nachnutzungsorientierten Weise zu unterstützen. Zur Identifizierung von nachnutzungsrelevanten Informationen wird eine zweistufige Delphi-Studie durchgeführt. Die Ergebnisse der Delphi-Studie liefern eine Liste mit grundlegenden nachnutzungsrelevanten Informationen zur Beschreibung von Wissenskategorien in Simulationsprojekten. Diese Informationen werden in eine OWL-Ontologie (SimWis-Ontologie) überführt, die als Wissensbasis in die Methodik für Simulationsprojekte eingebunden wird. Die SimWis-Ontologie und die entwickelte Methodik werden in einen prototypischen Demonstrator implementiert und in einer expertenbasierten Evaluationsstudie überprüft. Die im Rahmen dieser Dissertation entwickelte ontologiebasierte Methodik unterstützt vor allem einen systematischen IT-gestützten Dokumentationsprozess sowie die Nutzung von Expertenwissen bei mehreren Simulationsprojekten. Die erstellte SimWis-Ontologie stellt das Modell des Simulationswissens dar und bietet eine Basis, um das Simulationswissen projektspezifisch zu erweitern und unternehmensübergreifend bereitzustellen.