Mia Hansen-Løve
Kristina Köhler, Fabienne Liptay, Jörg Schweinitz, Linda Waack
Mia Hansen-Løve hat sich international einen Namen gemacht für ihre meditativen Filme – und gilt heute als eine der interessantesten Regisseurinnen ihrer Generation.
Der Band widmet sich den Arbeiten der französischen Filmemacherin Mia Hansen-Løve – sowohl in Einzelperspektive als auch im Werkzusammenhang. Es verortet das Filmschaffen Hansen-Løves innerhalb der französischen Filmlandschaft und gibt Einblick in das spezifisch Zeitgenössische ihrer Erzählweise. Da die Filme eigenwillig nah um die Biografie der Regisseurin herumorganisiert sind, scheint es naheliegend, ihr Werk mit der Figur der Autorin zu verklammern: Von Amy über Maya bis Camille tragen die Filmfiguren Annagramm-Namen der Regisseurin. Zugleich handelt es sich um Codeformen, die auch eine Differenz zu ihrem Leben anzeigen und auf die Gefahr einer Verwechslung hindeuten. Mit Blick auf die Kurz- und Langfilme der Filmemacherin wird die Frage gestellt, welches ästhetische Programm sich darin artikuliert und wie sich dieses mit Blick auf z. B. philosophische, feministische oder musikalische Intertexte ausbuchstabieren lässt. Dabei treten Themen wie Trennung, Trauer und Resilienz in Zusammenhang mit spezifischen filmischen Gestaltungsweisen, etwa einer besonderen Temporalität. Die Anschlüsse an sowohl ethische als auch ästhetische Diskurse, etwa in Bezug auf Transzendenz, werden im Heft anhand zahlreicher ihrer Filme nachvollzogen.