Mies van der Rohe, Richter, Graeff & Co.
Alltag und Design in der Avantgardezeitschrift G
Karin Fest, Sabrina Rahman, Marie-Noelle Yazdanpanah
Die programmatische Idee der – historischen – Avantgarde, Kunst in das Leben zu überführen lässt sich an konkreten Objekten aus dem Alltagsleben der 1920er und 1930er Jahre prüfen. Spitzkühler, Herrenanzüge, Vergnügungsparks, Luftstädte und Überfluss durch Technik – in G. Material zur elementaren Gestaltung warfen zeitgenössische Avantgardisten wie Hans Richter oder El Lissitzky einen experimentellen Blick auf Gegenstände des Alltags. Die Berliner Avantgardezeitschrift, erschienen in den Jahren 1923 bis 1926, wendet sich nicht nur gegen die elitäre Hochkultur des Bürgertums, sondern entwickelt Ideen für produktive Interdependenzen zwischen Alltagskonsum, Populärkultur und der Avantgarde.
Die Beiträge dieses Bandes gehen der Bedeutung dieser Objekte im Bereich des alltäglichen Konsums nach und situieren diese und ihre Bearbeitung durch die Avantgarde in einem breiteren historischen und kulturellen Kontext ihrer Zeit.