Miss Eckstein und ihr Peace on Earth
Eine Coburgerin schreibt Weltgeschichte
Karl Eberhard Sperl
Die Coburger Friedensaktivistin Anna B. Eckstein (1868 – 1947) hat nichts weniger als ein Stück Weltgeschichte beeinflusst und mitgeschrieben. Sie lebte in ihrer Heimatstadt, New York und Boston.
Die Lehrerin widmet ihr Leben der Abschaffung des Krieges – und bringt statt der Politik alle Menschen ins Spiel. Bereits auf der II. Haager Konferenz demonstriert sie die Menge der für ein internationales Schiedsgericht gesammelten Unterschriften. Mit der anschließenden Weltpetition schafft sie eine einmalige Friedensbekundung der Völker. Ihr Ziel „300 Millionen Unterschriften“ dürfte sie zum großen Teil erreicht haben. Innerhalb der weltweiten Friedensbewegung bündelt die damals viel beachtete „Miss Eckstein“ die verschiedenen Ansätze und Gruppierungen zu einer Aktion. Sie bringt sich in die juristische Diskussion über das Völkerrecht ein und gewinnt mit ökonomischen Argumenten auch viele Geschäftsleute. Im Jahr 1913 wird die Coburgerin für den Friedensnobelpreis nominiert.
Doch in den USA bleibt die unermüdliche Aktivistin „das deutsche Fräulein“ und in Deutschland die amerikanische „Friedenstante“. Die selbstlose Frau wird leicht übersehen und vergessen. Umso reizvoller ist es, sie neu zu entdecken. Karl Eberhard Sperl lädt uns ein und nimmt uns mit, ihr bewegtes Leben und eindrucksvolles Werk bewundern zu lernen.