Monolog für Axel
Oder: Die heile Welt des Hieronymus Bosch
Gerhard Keppner
Räumlicher Mittelpunkt des Romans ist Nürnberg, die Stadt der Reichsparteitage. Geschildert werden seine Bewohner, aber auch die Menschen des bäuerlichen Umfelds, beobachtet und erlebt in der Zeit von 1933 bis 1945. Die gewählte Form, der Monolog für den fiktiven Sohn Axel, ist eher ein halbierter Dialog, in dem der Ich-Erzähler die ausgesprochenen und unausgesprochen Fragen seines Jungen nach bestem Vermögen zu beantworten sucht, dabei weder sich, seine Familie noch sein Umfeld schont. Das Schicksal des Protagonisten Herbert Ungerer dient als Vehikel: Wie haben die markanten Ereignisse jener Zeit – Reichsparteitage, Reichskristallnacht, Kinderlandverschickung, die Vernichtung der Städte, Wehrertüchtigung, Kapitulation – und die prägenden Personen und Institutionen wie Kirche, Schule, Elternhaus, Hitlerjugend auf den Heranwachsenden gewirkt, wie hat er sie gesehen, ja sehen müssen? Der Autor, Jahrgang 1930, ist Geologe und Geophysiker und war viele Jahre weltweit mit der Suche nach Erdöl und Erdgas betraut. Neben zahlreichen Fachveröffentlichungen und einer fünfzehnjährigen Tätigkeit als Chefredakteur schrieb G. Keppner mehrere Romane, von denen „Wüstenfieber“ Aufsehen erregte und im Auftrag des ZDF zu einer 8teiligen Serie verarbeitet wurde, ausgestrahlt auch vom RTL2.