Neles Lächeln oder Der Preis der Untreue
Mona Meihöfener
Im Grunde ist Sven Hallbach ein zufriedener, in sich ruhender Mensch. In seinem Beruf als Finanzbeamter läuft alles rund, die Ehe mit der hübschen Nele gilt als glücklich. Ab und zu plagt ihn ein kleines Zipperlein, das er mit hypochondrischem Eifer hegt und pflegt.
In seinem bisherigen Dasein hat sich nichts Bemerkenswertes, Problematisches oder gar Glamouröses ereignet. Der Eindruck täuscht nicht, dass sein Leben lethargisch und ambitionslos vor sich hin dümpelt.
Diese Idylle ändert sich schlagartig an jenem Abend, als er die Nachricht erhält, seine Ehefrau Nele sei in einem Hotelzimmer, circa 80 Kilometer von seinem Wohnort entfernt, erschossen aufgefunden worden. Und zwar zusammen mit einem ihm unbekannten Mann.
Erschüttert stellt Sven Hallbach fest, dass er seine Frau, mit der er zwanzig Jahre lang verheiratet gewesen ist, eigentlich gar nicht richtig gekannt hat. Hatte das kinderlose Ehepaar überhaupt Gemeinsamkeiten gehabt oder haben die beiden nur nebeneinanderher gelebt, ohne sich gegenseitig zu stören?
Und es kommt noch schlimmer: Die Polizei vermutet eine Beziehungstat und hält Sven für den Täter.
