Nicht mehr EU – England
"Quo usque tanden abutere, Brexitannia, patientia nostra?
Rodolfo Di Telo
Der Krug geht solange zum Brunnen, bis er bricht, sagt ein altes Sprichwort, mit dem ich aufgewachsen bin. Der Weg zum Brunnen kann aber auch Jahrhunderte dauern und mit lustigen Bemerkungen vom Cherry Picking eine Zeitlang überbrückt und verziehen werden.
Laufende unwahre Sticheleien und Bemerkungen über die unfähige EU können allerdings zu Reaktionen führen, die nur eine kleine Minderheit in England wollte und will. Praktisch schlafwandlerisch entstand ein Dissens, der zum Bruch Englands mit der EU führte. Eine kleine Elite von Brexiteers hat das eigene Volk belogen, betrogen und in Geißelhaft genommen.
Die europäisch gesinnten Schotten waren damit nicht einverstanden und haben mit der letzten Wahl für jeden gezeigt, dass sie aus dem Völkerkerker Großbritanniens ausscheiden und sich wieder der EU-Familie zuwenden möchten.
Ein Blick in die englische Geschichte zeigt auch, dass Lug und Betrug seitens der englischen Eliten kein einmaliger Vorgang war, sondern seit Jahrhunderten das Tagesgeschäft in dieser Gruppe gewesen zu sein scheint. Sklavenhandel, Seeräubertum und koloniale Ausbeutung waren im Repertoire der jeweiligen Eliten im Einverständnis mit der englischen Krone. Windige Hütchenspiele und trickreiche Verträge standen im Wechselspiel zueinander und wenn das noch nicht reichte, beging man mal eben Vertragsbruch; eine starke Marine sorgte für die (militärische) Sicherheit der unrühmlichen Geschäfte und gewähr-leistete den Aufbau des British Empire. Dabei wurde die Elite zusam-men mit der Krone immer reicher, während die Bevölkerung arm blieb und nur für deren Zwecke benutzt wurde.
Spätestens mit dem Bruch von internationalen Verträgen durch die aktuelle englische Regierung ist die Verlässlichkeit auf ein Minimum gesunken und das Vertrauen ist vollständig aufgebraucht.