O, ich Quintessenz!
Ausgewählte Stücke und Briefe
Bernhard Fetz, Antonio Fian, Johann Nestroy
Jeder Zeit ihr Nestroy! – Es hat ihn ja auch jede Zeit bitter nötig, nicht zuletzt unsere, in der sich unter dem Druck einer durchökonomisierten Gesellschaft der Mensch in seiner ganzen Niedertracht und Dummheit präsentiert. Dass sich mit dem, was man Fortschritt nennt, vieles ändert, aber eben nicht der Mensch, zeigt sich auch darin, dass Nestroys Stücke nichts an Aktualität, Brisanz und Treffsicherheit eingebüßt haben.
Wer sich heute also einen Nestroy wünscht, der sei getröstet: Hier ist er, lebendig wie eh und je! ‚Freiheit in Krähwinkel‘, ‚Der Schützling‘, ‚Der Talisman‘, ‚Der Unbedeutende‘ – Antonio Fian, seinen Zeitgenossen selbst ein Nestroy mit modernen Mitteln, hat vier Stücke ausgewählt, Klassiker und weniger bekannte, eine Art Quintessenz. Und er hat sie ergänzt durch eine Auswahl von Briefen, in denen wir Johann Nestroy, den
Klassiker, den ‚Fixstern am Weltliteraturhimmel ‚, in die alltäglichsten und niedrigsten und lächerlichsten Angelegenheiten verstrickt sehen – als erstaunlichen Menschen.