Once upon a virtual time
Das japanische Videospiel: Erzählstruktur und Dramaturgie in Final Fantasy X und X-2
Marina Wahl
Ein Komet droht die Welt zu vernichten, die Manipulation von Raum und Zeit löscht alles Leben, ein gigantisches Monster wird von einem körperlosen Wesen beschworen – auf den ersten Blick erscheinen die Konstruktionen japanischer Videospiele für den westlichen Kulturkreis abenteuerlich fremd. Dennoch wurde die japanische Rollenspiel-Reihe FINAL FANTASY zu einer der erfolgreichsten Videospiel-Serien auf dem internationalen Markt. Trotz dieser Dominanz japanischer Spieltitel ist die Videospielforschung noch immer eine amerikanisch geprägte Disziplin, die asiatische Produktionen fast vollständig ausklammert. Unter Abgrenzung des Genres von verwandten Gattungen wie dem Adventure definiert Marina Wahl die zahlreichen narrativen und dramaturgischen Möglichkeiten des japanischen Rollenspiels und verortet sie in zwei detaillierten Analysen von FINAL FANTASY X und FINAL FANTASY X-2. Once upon a virtual time ist mit seinen zahlreichen Verweisen auf namhafte Produktionen eine längst überfällige Betrachtung des japanischen Videospiels – ein anregender Überblick für Videospielveteranen wie für interessierte Novizen.