Ostafrika verstehen – Kenia*Ruanda*Tansania*Uganda
SympathieMagazin
Fabian von Poser
Editorial »Ostafrika verstehen«
»Afrika ist kein verlorener Kontinent (…), sondern ein Kontinent in Bewegung«, resümiert der Politikwissenschaftler Rainer Tetzlaff im Schlussbeitrag dieses Magazins. Die ostafrikanischen Länder Kenia, Tansania, Uganda und insbesondere Ruanda gehören heute zu den politisch stabilsten und wirtschaftlich stärksten in Afrika. Und auch gesellschaftlich ist manches im Umbruch: Der Ausbau des Bildungswesens kommt voran, Frauen werden immer mehr in die Gestaltung gesellschaftlicher Prozesse einbezogen. Junge Menschen entwickeln kreative Ideen in Richtung Nachhaltigkeit, und die Zahl der innovativen Start-ups wächst.
Mit Empathie und Sachverstand berichten einheimische und deutsche Autorinnen und Autoren aber auch von Problemen: von noch immer schwelenden Nachwehen der Kolonialzeit, von Demokratiedefiziten, Umweltproblemen, HIV-Infizierten. Und: Sie lassen Menschen zu Wort kommen, denen es gelungen ist, mit Geduld, Zusammenhalt und Kreativität schwierige Lebensbedingungen zu verbessern, wie etwa Evelyn Habasa durch ihr Gemeinschaftszentrum für Frauen, Alex Ntale mit seinem Technologie-Start-up oder Tinka John mit KAFRED, einem gemeindebasierten Tourismusprojekt.
Was diese Länder für Reisende so faszinierend macht, ist – neben Bergen, Stränden und Savannen – vor allem die atemberaubende Tierwelt. Bei Begegnungen und Gesprächen mit Einheimischen wird mancher spüren, was Fabian von Poser, der Redakteur des vorliegenden Magazins, beschreibt: »Für mich ist Afrika ein Kontinent, der uns zeigt, was es im Leben noch alles gibt (…). Auch dort leben Menschen. Mit anderen Lebensinhalten, anderen Werten, anderen Problemen, aber mit einer Menschlichkeit, gerade in Ostafrika, die mir in unseren Breiten bisweilen abhandengekommen zu sein scheint.«
Dietlind von Laßberg