Pädagogik, Gesellschaft und soziale Ungleichheit
Theoretische Ausgangs- und praktische Fluchtpunkte für Pädagogik, Bildung und Soziale Arbeit
Kenneth Rösen
Die Frage der sozialen Ungleichheit ist in einer hochdynamischen-kapitalistischen Gesellschaft allgegenwärtig. Doch selektive Mechanismen und Ideologien einer meritokratischen Gesellschaft führen zu einer Individualisierung von Ungleichheit und verdecken ihre systemischen Ursachen.
Ungleichheit soll als individuelle Fehlleistung und nicht als Fehlleistung des Systems erscheinen. In dieser Konstellation wird pädagogisches Handeln schnell als gesellschaftlicher Lösungsversuch herangezogen: Pädagogik wird zum Instrument der Anpassung.
Deshalb unternehmen die Aufsätze im vorliegenden Band – mit einer dezidiert gesellschaftstheoretischen und -kritischen Perspektive – den Versuch, pädagogisches Handeln in Theorie und Praxis gleichermaßen auf ihre Rolle in der Reproduktion sozialer Ungleichheit zu reflektieren.