Partizipative Infrastrukturentwicklung in nordhessischen Dorfgemeinschaften
Stefanie Koch
Die Auseinandersetzung mit den freiwilligen Leistungen und Infrastrukturen des ländlichen Raumes ist ein zentrales Thema der vorliegenden Arbeit. Die Ergebnisse dieser Untersuchung bilden die Grundlage für die Priorisierung von öffentlichen Einrichtungen und vermitteln einen Überblick zu den Themen Mitbestimmung, ehrenamtliches Engagement sowie Lebensqualität vor Ort. Auf der Grundlage der soziodemografischen Merkmale der Mitwirkenden konnten Erkenntnisse zur Wahrnehmung der lokalen Infrastrukturen und zur Beteiligung sowie Mitbestimmung der verschiedenen Alters- und Bewohner*innengruppen des ländlichen Raumes gewonnen werden. Diese Ergebnisse wurden auch in eine Beziehung zur lokalen Ausgangslage gesetzt, wobei ein Schwerpunkt auf dem ehrenamtlichen Engagement der einzelnen Akteure zur Weiterentwicklung der Treffpunkte und deren Wertschätzung gegenüber diesen Angeboten gesetzt wurde. Dieses Engagement wurde in den einzelnen Orten auch durch den Prozess der Dorfentwicklung ausgelöst. Die theoretischen Grundlagen und die Implikationen von „Gemeinschaft“ dienen als roter Faden dieser Abhandlung und werden abschließend einem Bedeutungswandel von der sich selbst genügenden Gemeinschaft als Schicksal des gemeinsamen Zusammenlebens im Dorf hin zu einer Gemeinschaft als Aufgabe stetiger Entwicklung unterzogen.