Patientenzufriedenheit in deutschen Krankenhäusern
Edwin H. Buchholz
Als „Magna Charta“ für den Krankenhauspatienten stellt das Buch ihn in den Mittelpunkt. Ohne Patienten gäbe es keine Krankenhäuser als Arbeitsstätte für Ärzte und Pflegepersonal.
Patientenorientierte medizinische Betreuung tritt an die Stelle der überkommenen expertenorientierten. Der Vorrang gesundheitlicher Versorgung wird betont, muss aber einhergehen mit psycho-sozialer Betreuung durch Ärzte und Pflegepersonal. Daher wird das ganze Leitungsspektrum stationärer Versorgung durch Patientennähe analysiert – samt allen wichtigen Dimensionen und Determinanten. Darin eingeschlossen sind nicht nur Altenheime und Rehastätten, sondern auch Versorgungseinrichtungen für Kinder und Psychiatrie sowie die komplizierten Fälle chronisch Kranker.
Zur Unterstützung der Krankenhäuser bei ihren Bemühungen um Patientenzufriedenheit werden erprobte Verfahren und Ergebniserwartungen von Patientenbefragungen aufgezeigt. Offene Kritik erfahren die Krankenkassen für das Desinteresse an der von ihnen finanzierten medizinischen Leistungen: sie sehen nur den Versicherten, nicht auch den Patienten in ihm. Als erneut dringend reformbedürftig erweisen sich die Qualitätsprüfungen von Alten- und Pflegeheimen durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK).
Die im Prinzip richtige, praktisch aber völlig unzulängliche gesetzliche Einführung von Patientensprechern und Beschwerdestellen in einigen Bundesländern dient als Grundlage für den Vorschlag eines neuen Systems, wonach jeder Patient in jedem Krankenhaus täglich einen Ansprechpartner haben soll.