Peer-Interaktionen
Sprachbildung in der und durch die Gruppe
Ulla Licandro, Ulrike M. Lüdtke
Ein erfolgreicher Spracherwerbsprozess ist nicht nur von individuellen Faktoren
abhängig, sondern auch in erheblichem Maße davon, welche Qualität und
Quantität des sprachlichen Inputs in der KiTa zur Verfügung gestellt werden.
In einer variantenreichen und motivierenden sprachlichen Umwelt können
sich Kinder sprachlich-kommunikatives Wissen optimal aneignen und erproben.
Diese ergibt sich aus dem Zusammenspiel der sprachlichen Qualität in
der Kindergruppe und der Qualität der pädagogischen Prozessbegleitung.
Durch Peer-Interaktion lernen Kinder vieles: Sie entwickeln die Fähigkeit, Dinge
aus der Perspektive einer anderen Person zu sehen. Sie lernen, Kompromisse
zu machen, um Konflikte zu lösen und zu teilen und mit anderen zusammenzuarbeiten.
Kinder lernen so auch zu verhandeln und sich zu behaupten, ebenfalls
wichtige Fähigkeiten. All dies wird durch die Verwendung von Sprache
erreicht.
Üblicherweise finden diese Peer-Interaktionen im Rahmen von Spielsituationen
statt. Einige Kinder haben jedoch Schwierigkeiten mit Initiation und Aufrechterhaltung
von Peer-Beziehungen, da diese sich nicht nur förderlich auf
die sprachlichen und kommunikativen Kompetenzen auswirken, sondern auch
entscheidend von ihnen abhängen. In diesem Fall gibt es verschiedene Möglichkeiten,
um Kinder im KiTa-Alltag entwicklungsangemessen bei der sprachlichen
Interaktion mit ihren Peers zu unterstützen.