Pflanzenwuchsstoffe
Otto Henke
Zu den Wirkstoffen, die die Lebensprozesse der Pflanze ermöglichen, gehören einige zur Gruppe der Hormone zählende chemische Verbindungen, die das Wachstum beeinflussen. Unter ihnen spielt die Gruppe der Wuchsstoffe eine bedeutende Rolle.
Seit Darwin in vielen Versuchen gewisse Reizerscheinungen im Wachstumsprozeß der Pflanzen feststellte, bemühen sich bis heute Forscher der verschiedensten Forschungsrichtungen, den diese Erscheinungen verursachenden Stoff zu isolieren und seine chemische Konstitution zu bestimmen.
Als Ergebnis langwieriger Forschungen ist festgestellt worden, daß verschieden starke Konzentrationen von Wuchsstoff sich als fördernd oder hemmend auf das Wachstum der Pflanze auswirken. Hieraus konnten praktische Folgerungen gezogen werden. Es gelang, die Wuchsstoffe synthetisch herzustellen, und sie bekamen für die landwirtschaftliche und gärtnerische Praxis große Bedeutung. Die Behandlung mancher Kulturpflanzen mit synthetisch gewonnenen Wuchsstoffen hat zu erheblichen Ertragssteigerungen geführt, es konnte anderseits auch die Unkrautbekämpfung sehr gefördert werden.
Die Pflanzenphysiologie stellt den Forscher vor immer neue Fragen und Aufgaben, um alle die komplizierten chemischen Vorgänge im Pflanzenkörper zu klären. Die Erforschung der Wuchsstoffe ist bis heute noch nicht zum Abschluß gekommen.