Philosophie als systematischer Diskurs
Dialoge über die Grundlagen einer Theorie der Seienden, des Seins und des Absoluten
Lorenz B. Puntel, Emmanuel Tourpe
Dieses Buch verfolgt das Ziel, zu zeigen, dass Philosophie als eine grundsätzlich systematisch orientierte theoretische Tätigkeit zu verstehen und wie dieser systematische Charakter heute zu konzipieren ist. Der Haupttitel Philosophie als systematischer Diskurs ist eine Kurzformel für das im Buch vertretene Verständnis von Philosophie als der Theorie der allgemeinsten oder universalen Strukturen des universe of discourse. Diese Philosophie wird struktural-systematische Philosophie genannt. Sie versucht, der ganzen thematischen Breite der großen metaphysischen Tradition, einschließlich der Seinsfrage, und der universalen Ausrichtung der bedeutendsten philosophischen Systeme der Neuzeit, besonders des deutschen Idealismus, gerecht zu werden. Aber radikal anders als diese großen Denktraditionen verfährt sie streng nach den methodischen Maßstäben und Instrumentarien, welche die heutige analytische Philosophie bereitstellt. So versteht sich diese Philosophie als analytisch orientiert, allerdings nicht im Sinne des analytischen Mainstreams. Das Zentrum dieser Philosophie bildet der Begriff des Theorierahmens, der aus drei fundamentalen Arten von Strukturen besteht: den logischen/mathematischen, den semantischen und den ontologischen. Eine semantisch-ontologische Theorie der Wahrheit verleiht dem Theorierahmen seine endgültige Bestimmtheit.
Dank der Darstellungsform in der Tradition der „Entretiens“, einer in der frankophonen Welt weit verbreiteten Mischung aus Dialogen und Interviews, bietet dieses Buch eine allgemein verständliche Einführung in die struktural-systematische Philosophie Lorenz B. Puntels.