Philosophisches Lexicon
Worinnen die in allen Theilen der Philosophie, vorkommende Materien und Kunst wörter erkläret, aus d. Historie erläutert, die Streitigkeiten d. älteren und neuern Philosophen erzehlet, beurtheilet, und die dahin gehörigen Schriften angeführet werden, mit vielen neuen Zusätzen und Artikeln vermehret und bis auf gegenwärtige Zeiten fortgesetzet...mit einer kurzen kritischen Geschichte der Philosophie (nach [Johann Jacob] Brucker) von Justus Christian Hennings. Bd. 1.
Johann Georg Walch
Johann Georg Walch (1693- 1775), Professor der Philosophie und der Theologie, gehörte zu den namhaften
Gelehrten seiner Zeit. Bevor er in Jena als der führende Vertreter der theologischen Schule des Franciscus
Buddeus bekannt wurde, hatte er in Leipzig in der Schule des Wolff-Gegners Andreas Rüdiger sein umfangreiches »Philosophisches Lexicon« konzipiert, das 1726 zuerst erschien und wiederholt von seiner
Hand revidierte Auflagen erreichte.
Dieses Werk zeichnet sich aus durch die eingehende und gut belegte Darstellung der zeitgenössischen Lehrmeinungen und den Versuch, sie historisch einzuordnen. Es bietet gleichsam ein Kompendium der
Philosophie und der damaligen Kenntnis ihrer Geschichte im Kreis um Thomasius, Buddeus und Rüdiger und erweist sich als besonders geeignet, das durch die Nachwirkung Christian Wolffs bestimmte Bild von der Philosophie im frühen 18. Jahrhundert erheblich zu korrigieren.
In der stark erweiterten Fassung von 1775, die dem Nachdruck zugrundeliegt, hat der Herausgeber Justus Chr. Hennings seine über 1000 Spalten füllenden Ergänzungen so kenntlich gemacht, daß der alte Textbestand erhalten blieb. In dieser Form dürfte das »Philosophische Lexicon« noch bis ins frühe 19.
Jahrhundert hinein wirksam gewesen sein. Heute ist es für den Historiker der Philosophie und Geistesgeschichte der deutschen Aufklärung einfach unentbehrlich.****************Johann Georg Walch (1693-1775), professor of philosophy and theology, was one of the leading scholars of his day. Before winning his reputation in Jena as the foremost proponent of the Franciscus Buddeus‘ school of theology, he had already conceived his comprehensive »Philosophisches Lexikon« at Leipzig as a member of the school of Andreas Rüdiger, an opponent of Wolff. This work first appeared in 1726 and attained repeated editions which Walch himself revised.
The work is characterized by a detailed and well documented presentation of contemporary doctrines and by the attempt to arrange these historically. It represents a compendium of philosophy and of contemporary knowledge of the history of philosophy in the circles around Thomasius, Buddeus and Rüdiger.
The work is especially effective in correcting modern concepts of early eighteenth-century philosophy as a
philosophy dominated by the influence of Christian Wolff.
In the greatly expanded version of 1775, the basis for the present reprint, the editor Justus Chr. Hennings identified his additions so clearly that the original text was unaffected. It was in this form that the »Philosophisches Lexikon« was able to exert an influence which extended even into the nineteenth century. Today the work is simply indispensable for the historian of the philosophy and the intellectual milieu of the
German Enlightenment.