Photographien
Jean-Baptiste del Amo, Hervé Guibert, Sophia Marzolff
„Hervé Guibert fing 1972, als Siebzehnjähriger, zu photographieren an, mit einer kleinen Rollei 35, die er von seinem Vater bekam.“ So beginnt Agathe Gaillard den Begleittext zu einer Ausstellung mit Photographien Guiberts, die wenige Monate nach seinem Tod am 27. Dezember 1991 stattfand. 1993 erschien bei Gallimard ein erster Sammelband, Hervé Guibert, Photographies. Zwanzig Jahre nach Guiberts Tod interessiert sich eine neue Generation für den Schriftsteller und Photographen. Anlässlich einer Retrospektive in der Maison européenne de la photographie haben Christine Guibert und Agathe Gaillard die schönsten Bilder seines in kurzer Lebenszeit entstandenen OEuvres zusammengestellt, das nichts von seiner Kraft, seiner Schönheit und Wirkung eingebüßt hat. Über 200 Photographien in diesem Buch bieten so einen vollständigen Überblick über den photographischen Weg eines mythischen Autors. Jean-Baptiste Del Amo, ein junger Schriftsteller und, wie seinerzeit Hervé Guibert, gegenwärtig Stipendiat der Villa Medici in Rom, interessiert sich leidenschaftlich für dessen literarisches Werk, über das er in den Éditions de la Nouvelle Revue Française einen Text publiziert hat. Hier untersucht er Guiberts Photographien, besonders in Bezug auf die Darstellung des menschlichen Körpers, des eigenen und anderer, und das Verstreichen der Zeit, des Augenblicks, des Lebens. Del Amo hat zwei Romane bei Gallimard veröffentlicht. Für Une éducation libertine erhielt er das Goncourt-Stipendium für den Erstlingsroman 2009. 2010 folgte Le Sel.