Plastiken
Eines unter Anderen
Bernd Goebel, Marcus Golter, Joachim Penzel
Das Œuvre des hallischen Künstlers Prof. Bernd Göbel (geb. 1942) umfasst sämtliche Bereiche der klassischen Bildhauerkunst: Kleinbronzen und Terrakotten ebenso wie größere Projekte im öffentlichen Raum – Brunnen, Denkmäler. Bei aller gestalterischen Vielfalt ist ihnen einiges gemeinsam – sie sind formal wie inhaltlich getragen von humanistischen und ästhetischen Idealen, wie sie die Antike, die Renaissance und die Aufklärung hervorgebracht haben. Und hier wird zugleich ein wesentliches Merkmal von Göbels Wirken deutlich, seine Verwurzelung in eben dieser europäischen Tradition, deren Kontinuität er seine eigene künstlerische Beständigkeit zur Seite stellt. Mit diesem stetigen Schaffen ist es ihm gelungen, zum Teil in Abwehr manch kleinlicher – partei- oder kulturpolitisch, religiös oder ästhetisch motivierter – Krittelei, in rund fünfzig Jahren Beschäftigung mit der Bildhauerkunst ein dauerndes Werk in der Öffentlichkeit zu verankern. Ein Werk, das im besten Sinne populär ist, das wahrgenommen wird. Der Band stellt Göbels Schaffen im Bereich der Plastik ausschnitthaft vor. In einem autobiographischen Abriss erzählt er zudem selbst von seinem beruflichen Werdegang, von Einflüssen und Widerständen. Der Kunsthistoriker Dr. Joachim Penzel erschließt in einem Essay den Künstler Göbel, dessen Arbeiten er als „zeitgenössische Klassik“ begreift. Ein sehr persönlicher Blick des ehemaligen Meisterschülers von Bernd Göbel, des Bildhauers Marcus Golter, auf seinen Lehrer an der halleschen Kunsthochschule Burg Giebichenstein rundet den Band ab.