Politik – Religion – Kommunikation
Die schmalkaldischen Bundestage als politische Gesprächsplattform
Horst Carl, Konstantin Enge, Armin Kohnle, Beate Kusche, Thomas Lau, Jan Martin Lies, Ulrike Ludwig, Stefan Michel, Harriet Rudolph, Georg Schmidt, Klaus Unterburger, Christopher Voigt-Goy, Christian Volkmar Witt
Der durch die Reformation ausgelöste Glaubensstreit warf für die seit jeher vorhandene Untrennbarkeit von Politik, Religion und Recht Probleme auf. Denn indem die Reformation bisher anerkannte theologische Autoritäten und Wahrheiten in Frage stellte, musste Herrschaft und politisches Handeln neu bzw. anders theologisch begründet werden.
Die Bundestage des Schmalkaldischen Bundes wurden darum zu einer überaus bedeutsamen politischen Gesprächsplattform in einer Zeit politischer Neuorientierungen. Dies gilt zum einen in einer Außenperspektive, in der die Bedeutung der Bundestage als Möglichkeit zur Initiierung bzw. Durchführung von reichsweiten, teils gar europäischen Aushandlungsprozessen und strategischen Diskussionen einer Analyse bedarf. Zum anderen müssen in einer Innenperspektive die Bundestagungen als Orte strategischer Diskussionen zwischen den Bundesmitgliedern beleuchtet werden.