Politische Theorie im Wohlfahrtsstaat
Michael Hein, Niklas Luhmann
Niklas Luhmanns erstmals 1981 veröffentlichtes Buch gehört zu seinen am häufigsten übersetzten sowie international am stärksten rezipierten Werken und gilt als ein Schlüsselwerk der Politikwissenschaft. Luhmann reagierte damit auf politische, wirtschaftliche und wissenschaftliche Entwicklungen gegen Ende der 1970er- und Anfang der 1980er-Jahre: die ökonomische Krise Westeuropas und Nordamerikas, das Ende des Ausbaus der Sozialstaaten und den Beginn ihrer ’neoliberalen ‚ Schrumpfung sowie die politikwissenschaftliche und soziologische Diskussion dieser Entwicklungen, die unter den Stichworten des ‚Spätkapitalismus‘ und der ‚Regierbarkeit‘ geführt wurde.
Seine Schrift ist eine ‚politische Theorie über den Wohlfahrtsstaat‘ – und damit moderner politischer Systeme im Allgemeinen – im Sinne einer wissenschaftlichen Analyse seiner Charakteristika, Dynamiken und Probleme. Sie ist zugleich eine ‚politische Theorie im Wohlfahrtsstaat‘, die eine politische Reflexion seiner Problemlagen ermöglicht.
Dabei erweisen sich Luhmanns Überlegungen auch heute noch als hilfreich für die Diskussion aktueller politischer Fragen. Vor allem: Wie und mit welchem Erfolg kann die Politik auf die drängenden Probleme in den Bereichen des Umweltschutzes (Klimawandel), der Wirtschaftsorganisation (Finanzkrise) und des demografischen Wandels (Überalterung und Schrumpfung der Bevölkerung) reagieren?