Präimplantationsdiagnostik.
Rechtsvergleichung und bioethische Fragestellungen. Eine Diskussion angesichts der neuen Fortpflanzungsmedizin.
Charikleia Z. Latsiou
Über sechzehn Jahre sind mittlerweile vergangen, seitdem die Präimplantationsdiagnostik erstmals durchgeführt wurde, um genetische Krankheiten am frühen Embryo festzustellen. Immer wieder wird nun die Frage nach den Grenzen zur gezielten Manipulation des Menschen aufgeworfen. Vier Jahre, nachdem die Enquête-Kommission „Recht und Ethik in der modernen Medizin“ und kurz darauf der Nationale Ethikrat ihre Stellungnahmen dazu vorgelegt haben, hat sich an der Brisanz der Diskussion wenig geändert.
Die Autorin befasst sich mit den rechtlichen Rahmenbedingungen für die Präimplantationsdiagnostik in Europa und Deutschland. Das zweite Kapitel widmet sie der gegenwärtigen Rechtslage der wichtigsten europäischen Rechtsordnungen und prüft die Implikationen der Präimplantationsdiagnostik auf ihre Vereinbarkeit mit den Anforderungen der nationalen Verfassungen und der Grundrechtecharta der Europäischen Union. Im dritten Kapitel werden die grundgesetzlichen Rahmenbedingungen in Deutschland einschließlich der zentralen ethischen Erwägungen untersucht. Abschließend führt Latsiou beide Perspektiven zusammen und diskutiert Reformmöglichkeiten.