Pressefreiheit. Studie zur Geschichte von Wort und Begriff
Lothar Jordan
Pressefreiheit ist ein starkes Grundrecht und einer der wichtigsten und markantesten Bestandteile der Menschenrechte. Sie erscheint in der öffentlichen Wahrnehmung als ihr Zentrum, als eigengewichtige und prominente Spezifikation von Meinungsfreiheit. International gelten ihre Anerkennung und Durchsetzung als wesentliche Belege für das Funktionieren einer demokratischen Gesellschaft.
Trotz dieser politischen und rechtlichen Bedeutung und obwohl das Wort täglich in den Medien verwendet wird und so zum sprachlichen Alltag gehört, gibt es – erstaunlicherweise ‒ keine Wort- und Begriffsgeschichte von ‚Pressefreiheit‘. Lothar Jordan erweitert in seiner philologischen Studie die Kenntnisse der Entstehung und Etablierung von Wort und Begriff der ‚Pressefreiheit‘ und der ihr vorausgehenden Termini ‚Freiheit der Presse‘ und ‚Preßfreiheit‘ grundlegend.
Die Geschichte von Wort und Begriff ‚Pressefreiheit‘ ist, anders als Darstellungen in allen Fächern nahelegen, nicht durch Kontinuität seit dem 18. Jahrhundert geprägt. Es handelt sich um zwei Geschichten, die vor allem durch das das Wort ‚Presse‘ und die Veränderung seiner Bedeutung komplex verbunden sind. ‚Freiheit der Presse‘ und ‚Preßfreiheit‘ entstanden im Kontext der westeuropäischen Aufklärung, im englisch-deutschen Kulturtransfer des 18. Jahrhunderts, ‚Pressefreiheit‘ hingegen zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als die Zeitungen eine sehr weite Verbreitung und der Journalismus eine große gesellschaftliche Bedeutung gewonnen hatten. Die Studie verfolgt die schrittweise Durchsetzung von ‚Pressefreiheit‘ bis zu ihrer Implementierung ins deutsche Grundgesetz 1949.
Veröffentlicht wird dieses Buch im Jahr zum 30jährigen Jubiläum des Internationalen Tages der Pressefreiheit, der von der UNESCO immer am 3. Mai ausgerichtet wird.