Preußische Porträts
Zwischen Revolution und Restauration
Volker Hentschel
1789 – 1819! Es gab keine anderen drei Jahrzehnte in der Geschichte Preußens, die ereignis-, abwechslungs- und folgenreicher gewesen wären: Militärische Niederlage, territoriale Verluste und politische Demütigung – Neuordnungen und Modernisierung von Staat und Gesellschaft – militärische Befreiung, territoriales Wachstum und politischer Bedeutungsgewinn. Altpreußen zerfiel, der Zerfall wurde überwunden und es entstand die Macht, die ein halbes Jahrhundert später die staatliche Einheit Deutschlands herstellte.
Es ist kein Zufall, dass in diesen drei Jahrzehnten mehr historisch bedeutsame Persönlichkeiten in Preußen wirkten, als in jedem anderen gleichlangen Zeitraum: Staatsmänner, Soldaten, Dichter und Denker. Eins hing mit dem anderen zusammen. Die historischen Umstände forderten und begünstigten über die Zeit hinausweisende Bedeutsamkeit menschlichen Denken und Handelns und die weitreichende Bedeutsamkeit des Denkens und Handelns prägte die politische, gesellschaftliche und geistige Gestalt des Landes.
Die „Preußischen Porträts“ schildern und deuten das Wesen, Werden und Wirken von sechzehn solch prägender Persönlichkeiten. Die Darstellung verfolgt vorrangig biographische Absichten. In der Summe und im Zusammenhang ergibt sich aus den Porträts der Persönlichkeiten aber auch ein Bild der Zeit, dessen besondere Akzentuierung dazu verhelfen kann, die Geschichte Preußens zwischen Revolution und Restauration besser zu verstehen.