Provokateure, Tabubrüche und Denkabenteuer
Grenzüberschreitungen im frühen und spätantiken Christentum. Gedenkschrift für Thomas Karmann
Jan N. Bremmer, Harald Buchinger, Volker Henning Drecoll, Alfons Fürst, Thomas Jürgasch, Thomas J. Kraus, Volker Leppin, Andreas Merkt, Mathias Moosbrugger, Tobias Nicklas, Annemarie Pilarski, Boris S.J. Repschinski, Andrea Riedl, Agnethe Siquans
Es gilt mittlerweile, gerade auch im Bereich der antiken und spätantiken Religionsgeschichte,
als akademische Binsenweisheit, dass Grenzziehungen, die das Eigene eingrenzen und vom
Anderen abgrenzen, einen zentralen Faktor religiöser Identitätskonstruktionen bilden. In
diesem Zusammenhang wird allerdings kaum über die Bedeutung von
Grenzüberschreitungen reflektiert, obwohl zahlreiche jüngere Publikationen zum frühen und
spätantiken Christentum den Fokus auf Phänomene der Transgressivität (Gender, Körper,
Jenseitsreisen usw.) legen. Dieser Sammelband verbindet nun beide Diskurse (zu religiöser Identität und zu Transgressivität) verbinden, indem er anhand zahlreicher Beispiele der Frage nachgeht: Welche Rolle haben in den ersten Jahrhunderten Grenzüberschreitungen für die religiöse Identitätsbildung christlicher Gruppierungen und Individuen gespielt?