Pygmalions Erbe
Mythomorphosen
Susanne Cho
Cornel, ein rumänischer Student der Altphilologie befasst sich, wenn auch wenig zielstrebig, mit dem lateinischen Dichter Publius Ovidius Naso. Seine römische Freundin Laura nähert sich umso zielstrebiger dem Ende ihres Medizinstudiums.
Das ohnehin prekäre Verhältnis der beiden gerät aus den Fugen durch einen Erlass des stadtrömischen Parlaments, der Cornel in magischen Bann zieht. Im Namen des Senats und des römischen Volkes wird Ovid, vor mehr als 2000 Jahren von Kaiser Augustus aus Rom verbannt, offiziell rehabilitiert. Cornel drängt es nach Constanţa, dem ehemaligen Tomis, wo Ovid seine Jahre des Exils verbrachte, vergeblich auf eine Rückkehr nach Rom hoffend.
Bald schon vermischen sich Cornels Geschicke mit denen Ovids. Er wird Zeuge und zugleich Mitspieler in der Konfrontation zwischen Ovid und Augustus, der von Caesar begleitet wird. Wer gestaltet, wer wird umgeformt? Keiner kann sich vor den unheimlichen Metamorphosen sicher fühlen, auch Xenia nicht, die mit Ovid das Exil teilt. Auch sie sucht Antwort auf die Frage: Wer ist Pygmalion?