Quality-Stream-orientierte Toleranzallokation
Carsten Behrens
Die geometrische Tolerierung bestimmt signifikant die Herstellkosten und die Qualität eines Produktes. Dieser Bedeutung wurde in den letzten Jahren mit intensiver Forschung Rechnung getragen. Einer kosten- und funktionsoptimalen Tolerierung steht allerdings eine sehr hohe Komplexität gegenüber, welche bis heute nicht umfassend beherrscht ist. Diese Komplexität gliedert sich in eine organisatorische und eine technische Komplexität. Die technische Komplexität lässt sich wiederum auf geometrische und funktionale Komplexität sowie Kostenstrukturkomplexität zurückführen. Die vorliegende Arbeit hatte eine Lösung zur optimierten Allokation geometrischer Toleranzen zum Ziel. Die Lösung, bestehend aus einer technischen Methode mit geeigneten Algorithmen sowie einem organisatorischen Konzept, sollte einen Beitrag zur Beherrschung der technischen Komplexität der Tolerierung liefern. Dabei war die organisatorische Komplexität der Tolerierung ebenfalls zu berücksichtigen. Das Optimierungsziel sollte dabei eine Minimierung der Toleranzkosten interagierender, geometrischer Toleranzen unter Beachtung relevanter unternehmerischer und technischer Restriktionen sein. Dabei wurden vereinfachend ausschließlich Maßtoleranzen und interagierende Maßtoleranzketten fokussiert. Form- und Lagetoleranzen fanden explizit keine Berücksichtigung. Die Forschungsfrage, welche dieser Arbeit zugrunde lag, war: Ist es möglich, Toleranzkosten interagierender Toleranzen unter Berücksichtigung der technischen und organisatorischen Zusammenhänge sowie produktionstechnischen Gegebenheiten im Unternehmen automatisiert zu optimieren?