Quantifizierung und Reduzierung von feuchtigkeitsbedingten Wärmeverlusten
Ein Beitrag zur energetischen Ertüchtigung schützenswerter Gebäudefassaden
Robert Burgaß
Die energetische Ertüchtigung von Gebäudehüllen ist ein wichtiger Aspekt, um den Energieaufwand zum Beheizen von Innenräumen zu reduzieren. Im historischen Gebäudebestand ist allerdings der Einbau von Wärmedämmstoffen aus denkmalpflegerischer und aus bauphysikalischer Sicht häufig problematisch. Die Reduzierung von feuchtigkeitsbedingten Wärmeverlusten von Außenwänden aus einschaligem Ziegelmauerwerk stellt hier einen neuen Lösungsansatz dar und wird im Rahmen dieser Arbeit wissenschaftlich untersucht. Ziel ist es, die energetischen Auswirkungen von Feuchtigkeit in Außenwänden aus einschaligem Ziegelmauerwerk zu quantifizieren und geeignete Ertüchtigungsmaßnahmen zu analysieren, die bei diesen Wänden zu einer Reduzierung von feuchtigkeitsbedingten Wärmeverlusten führen. Zudem wird eine Methode entwickelt, die es ermöglicht, feuchtigkeitsbedingte Wärmeverluste von Außenwänden in den Bilanzierungsverfahren nach DIN V 18599 und nach DIN V 4108-6 / DIN V 4701-10 zu berücksichtigen. Dies schließt auch die Entwicklung eines Tools mit ein, um feuchtigkeitsbeeinflusste U-Werte auf Basis der örtlichen Lage, der Ausrichtung, der Höhe und des Aufbaus von Außenwänden abschätzen zu können.
In der Summe wird mit den Ergebnissen dieser Arbeit ein Beitrag zur besseren Einschätzung der energetischen Auswirkungen von Feuchtigkeit und von feuchtigkeitsreduzierenden Maßnahmen bei Außenwänden aus einschaligem Ziegelmauerwerk geleistet. Für den historischen Gebäudebestand eröffnet sich damit die Chance, auch ohne den Einsatz von Wärmedämmstoffen in Zukunft energieeffizienter und ressourcenschonender betrieben werden zu können.