Querschnitt
Schweizer Scherenschnitte aus fünf Jahrhunderten
Felicitas Oehler
Eine Kuhherde steigt auf geschwungenen Wegen zur Alphütte hinauf, in der Mitte prangt ein Herz, Edelweiß und Enzian umrahmen das schwarz-weiße, symmetrische Bild. Diese Idylle gilt als typisch schweizerischer Scherenschnitt. Die alpine Welt ist aber nur eines von vielen Motiven, die Bauern und Klosterfrauen, Maler und Bürgertöchter ab dem 17. Jahrhundert mit weißem, schwarzem und buntem Papier gestaltet haben. In der Stadt wie auf dem Land schnitten sie mit Schere und Messer filigrane Ornamente, sie betrieben Naturstudien, silhouettierten ihre Familien und Freunde und erzählten tragische oder heitere Geschichten.
Der Scherenschnitt fasziniert heute mehr Menschen denn je. Frauen und Männer schneiden traditionelle Motive oder setzen sich mit aktuellen Themen auseinander. Mit gestalterischen und technischen Entwicklungen überraschen sie die Besucherinnen und Besucher beliebter Scherenschnitt-Ausstellungen.
In kurzen, informativen Texten bietet die Autorin einen Querschnitt durch die Entwicklungsgeschichte des Schweizer Scherenschnitts und illustriert diese mit Scherenschnitten und Collagen aus Museen und privaten Sammlungen sowie mit Werken heutiger Scherenschneiderinnen und Papierschneider.