Raimund Girke
Kraft der Farbe
Grisebach GmbH
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die stille und doch so einzigartige Malerei von Raimund Girke (1930–2002) auch in der öffentlichen Wahrnehmung den Rang erobert, der ihr gebührt. Aus Schichtungen und Strukturen hat Girke mit ruhigen, fließenden Pinselzügen in 50 Jahren ein malerisches OEuvre von beeindruckender Konsequenz geschaffen. »Die Kraft der Farbe« heißt der Titel der Werkschau mit zahlreichen ungezeigten Gemälden der 1980er und 1990er Jahre aus dem Nachlass des Künstlers. So wird bewusst die Aufmerksamkeit darauf gelenkt, dass sich Girkes Kunst trotz der großen Liebe zum Weiß inhaltlich jenseits aller Schwarzweiß-Malerei bewegt. »Weiß ist Leere, Immaterialität, Ruhe und Schweigen«, hatte Girke einmal selbst über seine Kunst gesagt. So geht auch von diesem Buch eine immense meditative Kraft aus. Für das von der Wiederentdeckung der abstrakten ZERO-Kunst sensibilisierte Publikum dürfte der Blick auf die Gemälde Raimund Girkes von großer Faszination sein. Das Buch, das die Ausstellung in den Räumen von Grisebach in Berlin begleitet, enthält neben Abbildungen aller 40 Werke auch Analysen zur singulären Kunstsprache Girkes von Hans-Joachim Müller und Florian Illies sowie eine Rede zu Raimund Girke von Günther Uecker.