Recht und Rechtskritik in Gottfried Kellers „Martin Salander“
Stefan Christoph Saar
Das Werk stellt die Rolle des Rechts und der Rechtskritik in Kellers Werk »Martin Salander« dar. »Martin Salander« wurde bisher die nötige Aufmerksamkeit nicht zuteil, da das Werk die heiteren Noten der frühen Novellen nicht im gleichen Maße enthält. Kellers letzter Roman ist vielmehr als zeitkritisch geprägtes »politisches Spiegelbild der öffentlichen Zustände« zu verstehen.
Die Arbeit stellt zunächst die allgemeinen Verflechtungen von Recht, Literatur und Rechtsgeschichte dar. Es gibt wohl keine andere rechtswissenschaftliche Teildisziplin, die mehr vom Austausch mit anderen geisteswissenschaftlichen Disziplinen lebt als die Rechtsgeschichte. Auf der anderen Seite ist auch die Literatur nicht frei von Einflüssen und thematischen Bezügen der Juristerei geblieben. Im weiteren Teil wird die Biografie Kellers auf rechtliche Bezugspunkte untersucht. Gottfried Keller war juristischer Autodidakt, der aufgrund eines Schulverweises zunächst eine Ausbildung zum Kunstmaler absolvierte, um dann mit ersten Gelegenheitsarbeiten zur Dichtung zu finden. Der letzte Teil widmet sich voll und ganz dem zu behandelnden Roman »Martin Salander« und deren rechtlicher Betrachtung.