Referenzmodell zur Gestaltung und Bewertung der Entwicklung von Produktionssystemen
Jochen Hartung
Verschärfte Wettbewerbsbedingungen, hervorgerufen durch verkürzte Produktlebenszyklen, stärkere Produktindividualisierung und steigenden Kostendruck, haben in den vergangenen Jahren produzierende Unternehmen dazu veranlasst, vermehrt auf den Einsatz von digitaler Planungsunterstützung bei der Herstellung komplexer Produkte zu setzen. Dabei stellt ein standardisiertes und durchgängiges Prozessmanagement auch in der heutigen digitalen Produktentstehung immer noch ein wesentliches Erfolgskriterium dar.
Diese Arbeit befasst sich mit der Fragestellung, wie Produktionssysteme strukturiert und standardisiert geplant werden können. Der Fokus liegt auf der Gestaltung und Bewertung der Entwicklung aller an der Produktion beteiligten Elemente, Rahmenbedingungen und Wechselwirkungen, die zusammengefasst ein Produktionssystem im Sinne eines physischen Systems bilden.
Es wird eine „good practice“ Lösung vorgestellt, die auf Basis unternehmerischer Ausprägungen der Entwicklung von Produktionssystemen in Verbindung mit etablierten wissenschaftlichen Erkenntnissen ein allgemeingültig anwendbares Modell darstellt. Dieses Modell stellt eine Referenz bzw. Empfehlung für Unternehmen dar, die ihre Planungsprozesse verstehen, gestalten, bewerten und steuern wollen.
Das Referenzmodell ist durch den prozess-, informationsfluss- und leistungsorientierten Anwendungsfokus bedarfsorientiert anwendbar und wird durch ein softwarebasiertes Planungswerkzeug unterstützt. Die zielgerichtete Erprobung einzelner und kombinierter Funktionalitäten mit Anwenderunternehmen wie z.B. Daimler AG, Claas Group oder BMW Group unterstreicht die praxisnahe Anwendbarkeit des Modells. Die Überführung der Ergebnisse in die internationale Normung im Rahmenwerk ISO 18828 unterstreicht zudem die internationale Relevanz.