Reine Sprache
Walter Benjamins frühe Sprachphilosophie
Jens Hagestedt
Walter Benjamin hat mehrfach in seinem Werk die Möglichkeit von «Offenbarung» postuliert, in der die Wahrheit und nichts als ‘die’ Wahrheit Ereignis würde, sowie die Möglichkeit einer «reinen» Sprache, in der die Wahrheit vollkommenen Ausdruck fände. Beiden Postulaten tritt diese Untersuchung entgegen. Sie faßt darüber hinaus die Anschauung Benjamins von der Konstitution der menschlichen Sprache durch ‘subjektive Vermögen’ kritisch ins Auge. Im Zentrum stehen die beiden großen Arbeiten des frühen Benjamin zur Sprachphilosophie, (1916) und (1921), die immanent sowie im Rekurs auf thematisch benachbarte Texte, vor allem auf Benjamins umfangreiche zur Sprachphilosophie neu gelesen werden.