Reise in den Innerkosmos
Gesammelte Essays zum Blade Runner-Erlebnis
Julian Wangler
Die Totale von Los Angeles in der Zukunft. Der Himmel ist nach dem Atomkrieg ewig verdunkelt, allenthalben regnet es, Kraftwerksschlote speien Qualm und Feuer, Blitze entladen sich. Es ist keine Stadt mehr, die man sieht, sondern der Albtraum eines urgewaltigen Molochs. So fremdartig bereits das erste Bild von Blade Runner ist, so irritierend und verstörend geht der Film weiter. Blade Runner ist kein Science-Fiction-Vertreter, der es einem allzu leicht macht. Er fordert einen – bis zum Schluss.
Dieses Buch ist eine Reise in den Innerkosmos von Blade Runner – hinein in die inneren Gedanken-, Motiv- und Gefühlswelten der Figuren, die uns im Film oft verborgen bleiben oder rätselnd zurück lassen; in das, was wahr und was falsch ist und was überhaupt Realität genannt werden kann; in die Implikationen der präsentierten Menschheit; in die Vermutungen und Spekulationen, die man in Bezug auf den gesamten Stoff entwickeln kann. Sicherlich ist es nur eine Auswahl der unerschöpflich großen Zahl an Themen, die Blade Runner anreißt, und doch ist es der Versuch, eine Schneise der Deutung zu schlagen…