Religiöse Thematiken in den deutschsprachigen Literaturen der Nachkriegszeit (1945-1955)
Tatiana Nikolayevna Andreyushkina, Iris Bäcker, Natalia Bakshi, Bernhard Boeschenstein, Reinhard Ehgartner, Jörg-Ulrich Fechner, Daniel Hoffmann, Dirk Kemper, Georg Langenhorst, Peter Rusterholz, Nikolaj Rymar, Ursula A. Schneider, Peter Tschuggnall
Vor allem in Deutschland, aber auch in Österreich und prominent bei Friedrich Dürrenmatt in der Schweiz nehmen religiöse Thematiken in der frühen Nachkriegszeit einen breiten Raum ein, gehen dann aber innerhalb des ersten Nachkriegsjahrzehnts mehr und mehr ihrer Stellung im literarischen Feld verlustig. Die Bekenntnisliteratur der Nachkriegsjahre verlor ihre Akzeptanz, Autoren wie Heinrich Böll übergaben ihre religiösen Frühwerke erst gar nicht der Öffentlichkeit, und die Literaturgeschichtsschreibung marginalisierte dieses Segment zunehmend, bis nur wenige Namen in Randbemerkungen übrig blieben. Die Beiträger des Bandes unternehmen es, diese Verdrängung im literarischen Kanon zu revidieren.