Renaturierungsmanagement, Zielwaldgestaltung und Ertragsregulierung von Dorn,  Michael

Renaturierungsmanagement, Zielwaldgestaltung und Ertragsregulierung

Die Fragestellung in diesem Artikel befasst sich damit, zu untersuchen, welches Nachhaltigkeitssystem aufgrund welcher Parameter bei Eintritt von Kalamitäten zu bevorzugen ist. Dabei treten Probleme der Vergleichbarkeit der Systeme auf, die v.a. in der Länge der Rotationszyklen bzw. Umtriebszeiten begründet sind. Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, evolutionäre Entwicklungen in der Forstwirtschaft neu zu beschreiben und die gewonnenen Erkenntnisse der Fragestellung der Untersuchung nutzbar zu machen. Mit Simulationstechnik werden neun Modelle beprobt und mit verschiedenen Parametern bewertet; die Klimaschutzleistung der Systeme fließt ebenfalls in die Bewertung mit ein. Wesentliche Kriterien des Vergleiches sind die Gegenüberstellung von Kalamitätsmenge und Zuwachs, sowie die Bewertung des Waldwertes mit einer Kombination aus evolutionären und kalamitätsbedingten Parametern. Es zeigt sich im Ergebnis der Untersuchung, dass der Dauerwald besser abschneidet als erwartet. Normalwaldmodelle sind auch im Kalamitätsfall den Nachhaltigkeitsbedingungen gut angepasst. Eine Ertragsregulierung unter unvollständiger Information bei Eintritt von
Kalamitäten ist mit der Theorie des Landschaftsgleichgewichts vorteilhaft, da sowohl die Gesamtwuchsleistung als auch die Höhe des Hiebssatzes besser veranschlagt werden können.
Eine Ausgestaltung der Naturkapital-Definition nach Daly (1999) mit evolutionären Parametern erlaubt eine Reihung der Untersuchungsmodelle. Managementprozesse können damit besser bewertet werden. Eine Implementierung evolutionärer Parameter in die Systematik der Renaturierung wird aus den Ergebnissen der Untersuchung heraus notwendig.

Die Fragestellung dieser Untersuchung beschäftigt sich mit der Erhöhung der Genauigkeit für eine Zielwalddefinition auf Durchmesserbasis zur Hiebssatzherleitung. Das Problem entsteht dadurch, dass zwar aus der BWI 2013 für jedes Bundesland Daten zur Verfügung stehen, die aber auf eine Verteilung zurückgreifen, die bei der Bundeswaldinventur ermittelt wurde. Urwaldmodelle können dabei keine besondere Rolle gespielt haben, allenfalls dauerwaldartige oder plenterwaldartige bis allgemein naturnahe Waldformen, die aber in ihrer indifferenten Ausprägung keine Datengrundlage für die Zielwaldausgestaltung eines Urwaldmodelles bieten können.
Aus den Simulationsergebnissen für ein Urwaldmodell, das von Dorn 2021 beschrieben wurde, werden mit Hilfe der Einzelbaumwerte und der Bestandestabelle aus dem Programm BWIN-PRO der nordwestdeutschen Versuchsanstalt Daten berechnet, die mit denen der Bundeswaldinventur verglichen werden.
Die Ergebnisse belegen, dass für jede der vier Urwaldmodellphasen mehr oder weniger starke Abweichungen gegenüber den BWI-Daten auftreten, die so signifikant sind, dass für eine zutreffende Hiebssatzherleitung die Ausgestaltung eines eigenen Zielwaldmodelles auf Durchmesserbasis notwendig wird.

Das für diese Untersuchung heranstehende Problem beschäftigt sich mit der Ertragsregulierung bewirtschaftbarer, urwaldartiger Wälder aus evolutionsbasierter Sicht. Dabei werden für verschiedene Bewirtschaftungsmodelle in Anlehnung an typische Urwalddynamiken mit Hilfe von BWIN-Simulationen (Nagel 2009) Zielwaldkenngrößen ermittelt und mit klassischen Formelweisern nach Nutzungssatzrichtlinien (BMF 2017) Hiebssätze ermittelt für Bestände, die in bewirtschaftbare, urwaldartige Bestände überführt werden sollen. Durch Vergleich der Nutzungsmöglichkeiten mit der Waldbaulichen Einzelplanung, die als Wille des Waldbesitzers interpretiert wird, können mit Evolutionsprozenten wahrscheinliche Kalamitätseinsparungen ermittelt werden. Auf diese Art sind Modelle für unterschiedliche Kalamitätsregime wählbar, um Kalamitäten nachzuahmen, zu minimieren etc. und gleichzeitig eine Bewirtschaftung möglicherweise stark geschädigter Bestände aufrecht zu erhalten. Der Vorteil einer evolutionsbasierten Ertragsregulierung für die CO2-
Sequestrierung besteht darin, dass mehr Holz nutzbar ist, ohne durch Kalamitäten zerstört zu werden und nur noch einer energetischen Nutzung zuführbar wäre. Auch wird die Volumenakkumulation zur CO2-Sequestrierung durch einen evolutionsbasierten Sicherheitsfaktor verlässlicher im Hinblick auf erzielbare Volumenwerte, die bislang noch als Maß für die CO2-Sequestrierung gelten. Das Prinzip der Entropiemaximierung kann verfolgt werden und ggf. im Emissionshandel weitere Anwendung finden.

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