Ressourcen-FMEA
Eine Methodik zur ganzheitlichen Berücksichtigung versorgungskritischer Ressourcen in Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus
Sandra Link
Ressourcen spielen für die Wertschöpfung jedes Unternehmens eine wichtige Rolle. Sie sind Grundlage für die Produkte des Unternehmens, mit denen es seinen wirtschaftlichen Erfolg und seine Zukunftsfähigkeit sichert. Versorgungsengpässe bei diesen Ressourcen können den gesamten Umsatz und somit die Existenz des Unternehmens gefährden. Dabei handelt es sich nicht um ein rein theoretisches Konstrukt fern von jeglicher Praxisrelevanz. Denn Versorgungsengpässe sind für Unternehmen längst keine Seltenheit mehr – nicht nur bei Rohstoffen, sondern auch bei Ressourcen höherer Wertschöpfungsstufe. Dennoch schenken viele Unternehmen diesem Thema bisher zu wenig Beachtung, da Betroffenheit und Auswirkungen auf den unternehmerischen Erfolg unterschätzt und Wettbewerbsvorteile nicht erkannt werden.
In dieser Dissertation wird eine ganzheitliche Methodik – die Ressourcen-FMEA – speziell für Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus entwickelt, die einen effektiven und effizienten Umgang mit versorgungskritischen Ressourcen unterstützt. Dazu werden zunächst wissenschaftliche Grundlagen zur Entstehung von Versorgungsengpässen aus Unternehmenssicht gelegt. Die Ressourcen-FMEA baut dann auf diesen Modellen auf. Mit der Methodik wird eine proaktive Herangehensweise forciert, indem Produkte von vornherein so entwickelt werden, dass sie möglichst robust gegenüber auftretenden Engpässen sind und dass sie solche Ressourcen verwenden, deren Lieferkette eine möglichst geringe Vulnerabilität aufweist. Dies erfordert eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit aller beteiligten Unternehmensfunktionen, insbesondere unter frühzeitiger Einbeziehung der Produktentwicklung, sowie einen systematischen unternehmensweiten und projektübergreifenden Wissenstransfer.