Rezeption via Transformation
Ausgewählte Beiträge zur Philosophie des Mittelalters
Jan Peter Beckmann
Die Beschäftigung mit der Philosophie des Mittelalters scheint traditionell eher eine Angelegenheit für Spezialisten; das mag an den diversen sprachlichen Anforderungen, aber auch am Umfang der Schriften und an den nicht selten immer noch nicht vollständigen historisch-kritischen Ausgaben einzelner Autoren dieser Epoche liegen. Dabei ist die Kenntnis der Philosophie zwischen dem 5. und dem 15. Jh. in doppelter Hinsicht hilfreich: zum einen wegen der mittelalterlichen Rezeption antiken Gedankenguts, vor allem der Philosophie Platons und des Aristoteles, die für zentrale Fragestellungen des Mittelalters adaptiert und vielfach transformiert worden ist, und zum anderen zum Zweck eines besseren Verständnisses mancher Innovationen der Philosophie der Neuzeit und Gegenwart mit ihren Anfängen im Denken des Mittelalters. Die Philosophie dieser Epoche ist nicht einfach eine solche der „Mitte“ zwischen Antike und Neuzeit, sondern der Vermittlung zwischen beiden Epochen. Dafür führt der Verfasser im Folgenden Beispiele in Form einer Auswahl seiner Beiträge zu diversen Lexika, Zeitschriften und Anthologien der vergangenen Jahrzehnte an.