Ritzverzierte Knochenhülsen des dritten Jahrtausends im Ostmittelmeerraum
Eine Studie zu den frühen Kulturverbindungen zwischen Levante und Ägäis
Hermann Genz
Ritzverzierte Knochenhülsen – Langknochen von Säugetieren mit eingeritzten geometrischen Mustern – bilden für das dritte Jahrtausend v. Chr. eine weit verbreitete Fundgruppe im Ostmittelmeerraum. Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der funktionalen Deutung der Objekte: es konnte nachgewiesen werden, dass es sich dabei um Behälter für Kosmetika, vor allem Augenschminke, handelt. Da diese Objekte in verschiedenen frühbronzezeitlichen Kulturen der Levante und der Ägäis belegt sind, ermöglichen sie eine Untersuchung der kulturellen Beziehungen im Ostmittelmeerraum und geben Aufschlüsse über die Ausbreitung von Objekten der materiellen Kultur. Der zweite Schwerpunkt der Arbeit liegt daher auf einer Analyse der Art der Kontakte zwischen der Levante und der Ägäis in der Mitte des 3. Jahrtausends v. Chr.