Robert Schuman
(1886-1963) Ein Vater für Europa, eine Lebensgeschichte
René Lejeune
Am 19. März 1958 wird Robert Schuman (1886–1963), dem Präsidenten der ersten Europäischen Parlamentarischen Versammlung, des späteren Europäischen Parlaments, der Titel „Vater Europas“ verliehen. In einer Zeit, die sich nach Aussöhnung sehnt, leuchtet die Gestalt dieses großen Staatsmannes und seine Vision von Europa. Er achtet sein Gegenüber, ist nie ein Mann der Macht. Als Arbeiter dient er seinem Lande und als loyaler und feiner politischer Taktiker gelingt es ihm, seine tiefe Überzeugung in die Praxis umzusetzen. Robert Schuman verstand es in bewundernswerter Weise, seine exponierte Existenz als Politiker mit seinem Leben als Christ, der ein Werkzeug in Gottes Heilsplan sein wollte, zu vereinbaren. Wenn ihm dies so gut gelungen ist, so des- wegen, weil er ein mutiger Mann war, der sein Haus auf Fels baute. Die fesselnde Lebensgeschichte dessen, der auch für uns Heutige ein Vater für Europa bleibt, gibt zugleich ein historisches Zeugnis ab für einen gläubigen Christen in der Politik: Auch Politiker können Heilige sein. Wir hatten es vergessen. Es ist Zeit, zu Robert Schuman zurück zu kehren und sich auf ihn und sein Werk zu besinnen.