Rom und das Reich vor der Reformation
Nikolaus Staubach
Im Jahrhundert vor der Reformation gelang es den Päpsten, ihre durch Schisma und Reformkonzilien erschütterte Autorität zu restaurieren und Rom wieder zum Zentralort der Christenheit zu machen. Paradoxerweise gilt gerade diese Leistung als eine Hauptursache der Kirchenspaltung. Dieser Band will die verbreitete Ansicht vom «reformfeindlichen Renaissancepapsttum» revidieren: In 15 Beiträgen widmen sich Historiker, Kunstwissenschaftler und Philologen der Frage, mit welchen Mitteln der Kommunikation und Repräsentation (Diplomatie, Zeremoniell, Jubiläumsablaß, Bautätigkeit, Kunstförderung u. a.) die Päpste des 15. Jahrhunderts ihre Leitfunktion geltend zu machen suchten, was sie damit bewirkten und wie sich Rombild und Rombewußtsein im Reich unter dem Einfluß von Propaganda und Kritik gewandelt haben.