Rußland und die Ukraine nach dem Zerfall der Sowjetunion.
Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion in der zweiten Jahreshälfte 1991 gehen deren beiden größten europäischen Teilrepubliken, die Russische Föderation und die Republik Ukraine getrennte Wege. Eine unabhängige Ukraine als geopolitischer Faktor spielt dabei zum ersten Mal in diesem Jahrhundert eine entscheidende Rolle für das Kräftegleichgewicht im östlichen Europa.
Der vorliegende Band versammelt Vorträge einer wissenschaftlichen Tagung des Göttinger Arbeitskreises aus dem Jahr 1994. Fachleute aus der Ukraine und der Bundesrepublik Deutschland analysieren die politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der beiden slawischen Nachbarn seit dem Sturz Gorbatschows und unter ihren Präsidenten Jelzin bzw. Krawtschuk. Dabei formulieren sie auch Antworten auf die Frage, ob die Unabhängigkeit der Ukraine – ähnlich wie bereits zu Beginn der zwanziger Jahre – den Bemühungen Moskaus um eine erneuerte Union zum Opfer fallen wird oder – von vitalem Interesse für den Westen – dauerhaft bestehen kann.