Sämtliche Werke
Abt. I - Medizin Band 22: Vorlesung über pathologische Anatomie in der Nachschrift von Gustav Schmid, Würzburg, Sommersemester 1854. Zum ersten Mal vollständig in historisch-kritischer Edition vorgelegt von Christian Andree.
Rudolf Virchow
Rudolf Virchow ist einer der bedeutendsten Ärzte der Neuzeit, der die gesamte moderne Medizin auf eine neue Grundlage gestellt hat. Seine Begrifflichkeiten sind zum größten Teil heute noch international verbindlich. Wie er dabei philologisch-terminologisch vorging, welche neuen Termini er schuf und wie sich deren Bedeutung im angegebenen Zeitraum wandelte, wird in der heute in Karlsruhe aufbewahrten Nachschrift seiner Vorlesung über „Allgemeine Pathologische Anatomie“ aus dem Würzburger Sommersemester 1854 durch den Freiburger Studenten Gustav Schmid deutlich. Das hier erstmals veröffentlichte Buch dokumentiert einen wichtigen Entwicklungsschritt auf dem Wege zur Zellularpathologie.
Da Virchow bekanntlich selbst kein Lehrbuch der Pathologie verfasst hat, existieren sonst nur sehr wenige gedruckte Quellen, die den Forschungsfortschritt seiner Zeit zeigen. Sie werden in der Virchow-Gesamtausgabe alle erstmals veröffentlicht.
Indem der Herausgeber und Bearbeiter dies dokumentiert, finden wir die oft sehr umfassend dargelegten Ansichten Virchows zu philosophischen Grundproblemen der Zeit und der Medizin berücksichtigt, z. B. welche Vorgänge im menschlichen Körper als pathologisch aufzufassen sind und was mit diesen während und nach dem Tod geschieht.****************Rudolf Virchow is one of the most important physicians of the modern age, who placed the whole of modern medicine on a new foundation. The terminology he introduced is in large part still internationally binding. His philological and terminological processes, how he created new terms, and how their meaning changed within a specified time, are all made clear in the transcript by the Freiburg student Gustav Schmid of Virchow’s lecture on “General Pathological Anatomy” given in Würzburg in the summer semester of 1854 and preserved today in Karlsruhe. Published here in book form or the first time it documents an important step on the path towards his cellular pathology.
Since Virchow himself never wrote a textbook of pathology, very few printed sources exist which illustrate the progress of research in his time. They have all been published for the first time in the complete edition of Virchow’s works.
As the editor documents this, we often find Virchow’s very comprehensively presented views on fundamental philosophical problems of the age and of medicine, e.g. which processes in the human body should be understood as pathological, and what happens in these during and after death.