Saxonia vera et antiqua
Der Sachsen-Diskurs in den Landeschroniken des 16. Jahrhunderts
Elizaveta Malashenko
Nach der Übertragung der sächsischen Kurwürde von den Askaniern auf die Wettiner 1423 wurde der Name »Sachsen« immer mehr auf den mitteldeutschen Raum übertragen und beschränkt. Mit dem, was die Überlieferung von den alten Sachsen berichtete, hatte die von der neuen Dynastie geschaffene Wirklichkeit nur noch wenig zu tun. Doch die Verbindung mit den sächsischen Wurzeln blieb ein wichtiges Element der gelehrten Diskussion und der dynastischen Legitimationsbestrebungen. Anhand historischer Karten und der Chroniken von Cyriacus Spangenberg, Heinrich Bünting und Johannes Pomarius untersucht das Buch, wie durch Übernahme, Auswahl und Interpretation der Überlieferung ein neues Bild der Sachsen konstruiert wurde und welche Vorstellungen sich damit verbanden.