Schloss Wellenberg
Ein Rundgang durch seine Geschichte
Angelus Hux
Der Thurgau ist reich an Schlössern. Ein Klick auf Wikipedia schlägt eine Liste mit
35 bewohnten Schlössern von Altenklingen bis Wolfsberg auf. Rechnet man die
Ruinen und Burgstellen dazu, kommt man leicht auf die doppelte Anzahl. Und von
manchen ehemaligen Burgen findet sich heute kaum mehr ein Stein. Brände, kriegerische
Zerstörungen, baufreudige Nachbarn, die sich mit billig beschafften Steinen
versorgten, und nicht zuletzt der berühmte Zahn der Zeit setzten den einst mächtigen
Adelssitzen zu.
Umso mehr freuen wir uns über wohlerhaltene,gepflegte
und mit Sachverstand
in die Gegenwart hinübergerettete
Zeugen mittelalterlicher
Baukultur und Lebensweise.
Das Schloss Wellenberg blieb seit über 750 Jahren von Feuer und gewaltsamem
Schaden verschont. Die Schlossbesitzer verwalteten bis ins 19. Jahrhundert
den auf reichenauischem Grund gelegenen Gerichtsbezirk. Lange wanderte das Lehen
von einer Generationzur
nächsten, zumeist in direkter Erbfolge oder innerhalb
der Verwandtschaft. Erst das nachrevolutionäre 19. Jahrhundert brachte Unruhe
und Gefahren für das Schlossgut. Dank der Weitsicht von drei Geschichtsfreunden
entging es unverständigen Zugriffen. Seit gut 120 Jahren bewohnt die Familie
Schenkel das Schloss Wellenberg und hat zu dauerhafter Pflege der historischen
Substanz eine Stiftung gegründet.