Schmetterlinge fallen nicht vom Himmel
Wie ich den Sinn des Lebens suchte und meine Lebensaufgabe fand
Gabriele Feile
Leben mit und ohne Dramen
Dankbar. Das ist das Wort, das mir einfallt, wenn ich auf mein zurückliegendes halbes Leben blicke. Ich bin dankbar, dass ich bisher kein extremes Unglück erlebt habe. Ich wurde in eine friedliche Zeit geboren und in ein demokratisches und freiheitlich geprägtes Land, in dem auch Frauen einen Wert haben. Ich wuchs in einer intakten Familie auf, in einer ländlichen Umgebung, nach der sich heute wieder mehr und mehr Menschen sehnen. Wir hatten alles, was wir brauchten, auch wenn das aus heutiger Sicht nach wenig klingt oder aussieht.
Von einem hatten wir als Kinder sehr viel: Zeit zum Spielen, zum Fantasieren und um fürs Leben zu lernen – ganz ohne Bildschirm.
In der Schule tat ich mich sehr leicht und musste kaum wirklich schwere Hindernisse überwinden. Kämpfen musste ich eigentlich nie für irgendwas, eher kämpfte ich dagegen.
Weder hatte ich bisher einen ernsthaften Unfall, noch leide ich oder leidet jemand aus der nahen Familie an einer schlimmen Krankheit, die den Alltag signifikant beeintrachtigt. Ich habe keine Familienangehörigen und niemanden aus dem Freundeskreis „vor der Zeit“ oder „plötzlich und unerwartet“ verloren. An eine bewusste Nahtoderfahrung kann ich mich nicht erinnern. Ich lag auch nicht im Koma und nie völlig am Boden – mittellos und ohne Dach uber dem Kopf. Ergo hatte ich auch keine plötzliche Erleuchtung, stieg nicht wie Phönix aus der Asche auf und wurde nicht vom Saulus zum Paulus. Kurzum: Ich habe bisher ein recht unspektakuläres, langweiliges und leichtes Leben gefuhrt – so hört es sich zumindest an. Richtig?
Vermutlich habe ich so ein Leben mit ganz vielen Menschen gemeinsam, womoglich auch mit dir. Denn die meisten Menschen sind nun mal nicht Michelle Obama, Nelson Mandela oder Hape Kerkeling.
Hin und wieder frage ich mich: Warum? Warum trifft es manche Menschen so unglaublich hart, wieso spielt ihnen das Leben offenbar besonders übel mit, weshalb mussen sie so vieles ertragen? Ist es gerecht, dass andere Menschen ein vergleichsweise sorgloses Leben führen konnen und wieder anderen scheinbar alles zufliegt: Ruhm, Erfolg, Geld und Liebe?
Was ist der Grund dafur, dass manchen nur ein kurzes Leben vergönnt ist und andere ein biblisches Alter erreichen?
Was ich weiss, ist, dass wir Menschen mit einem Lebensplan auf die Welt kommen. Und dieser „passiert“ uns ganz persönlich, damit wir all das lernen, was notwendig ist, um dieses Leben und seine Aufgaben so zu meistern, wie es im Drehbuch steht. Es beginnt mit der Geburt, die meist das erste Trauma des Lebens darstellt. In diesem Moment werden viele Weichen gestellt fur die Irrungen und Wirrungen unserer Geschichte.
Es endet mit dem Tod, vor dem sich viele fürchten, denn er konnte zu früh eintreten.
Ich bin enorm dankbar, dass mir bisher nichts wirklich Schlimmes widerfahren ist, und vertraue darauf, dass das einen Sinn ergibt. Denn offensichtlich sieht mein Lebensplan vor, dass ich heil, also ganz, bleibe, um meine Aufgaben zu erfüllen.
Erfüllung – das ist es nämlich, was jedes einzelne Leben lebenswert macht. Egal ob es kurz oder lang, aufregend oder öde ist.
Das sollst du wissen, bevor du weiterliest
Dies ist keines dieser Bucher, in denen es um Extremerfahrungen geht. Es ist auch keine Biografie, in der ich mein komplettes Leben aufzeichne. Dennoch: Ich komme darin vor – und all die Episoden, die sich als relevant fur meine komplette Entfaltung herausgestellt haben.
Ich halte es für glaubhafter, etwas zu erzählen, das ich selbst erlebt habe – an den unterschiedlichsten und exotischsten Orten unseres schönen Planeten.
Wie du feststellen wirst: mit Aufs und Abs, irren Wendungen, aufregenden Begegnungen, Siegen und Niederlagen. Du wirst sehen, dass auch andere Menschen und ihre Erfahrungen auftauchen.
Konkret schildere ich, wie ich endlich so wurde, wie ich schon immer war. Du erfährst, was alles geschehen musste, damit ich schliesslich erkannte, wofür ich dieses Leben lebe und was meine übergreifende Aufgabe ist. Der Sinn meines Daseins, der Lebenszweck, die Bestimmung. Es geht also um Selbstfindung – um meine und um deine.
Du kommst auch vor in diesem Buch
Denn du wirst hoffentlich einen Bogen zu dir und deinem Leben schlagen konnen. Meine Erfahrung soll dir dabei helfen, dich und die Ereignisse in deinem Leben aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten. Du wirst sie vermutlich ganz neu einordnen und viele Verbindungen erkennen – und deren Sinn.
Mögest du Antworten finden auf deine ganz persönlichen Fragen.
Deine Gabriele Feile