Schuldige Unschuld oder Maria Stuarda
Faksimiledruck nach der Ausgabe von 1683
August Haugwitz
Haugwitz «Schuldige Unschuld» oder «Maria Stuarda» ist das wichtigste einer Serie von Maria Stuart-Dramen, die innerhalb weniger Jahre in Deutschland erschienen: Kormarts «Maria Stuart oder gemarterte Majestät» (1673), eine Bearbeitung eines Vondel-Dramas, und Riemers Prosa-Schuldramen «Von hohen Vermählungen» (1679) und «Vom Staatseifer» (1681). Haugwitz hielt sich eng an sein Vorbild Gryphius; daher überrascht es nicht, dass er seine Maria als Märtyrerin darstellt, wie Gryphius Karl I. Die Frage ihrer legalen oder moralischen Schuld ist nebensächlich für Haugwitz, der sich vor allem für ihre Religionstreue und Standhaftigkeit interessiert. Elizabeths Seite des Konflikts wird auch beleuchtet, aber ohne Bitterkeit. Das Drama ist ein gutes Beispiel späthöfischer Barockliteratur und verdient schon aus diesem Grunde eine Neuausgabe. Es bietet aber auch einen interessanten Kontrast zu Schillers «Maria Stuart».